Sankt Michael
In der Kirche St. Nikolai ist außer den beiden Heiligen Nikolaus und Christophorus noch ein weiterer Heiliger dargestellt, den man etwas suchen muss.
An der Südwand des Schiffs, über der Kanzel, befindet sich eine Wandmalerei, aus der man schemenhaft den Heiligen Michael erkennen kann, wie er mit der Lanze einen jetzt unsichtbaren Drachen tötet. Bei der Renovierung der Kirche im Jahr 1898, als Pastor Uhlmann die mittelalterliche Wandmalerei unter dem Verputz wieder entdeckte, fand man an der Südwand Farbreste, die der damalige Restaurateur Prof. Schaper aus Hannover dem Erzengel Michael zuordnete.
Nach Angaben von Pastor Uhlmann hat Prof. Schaper die Farbreste eigenhändig soweit ergänzt, dass man einen Heiligen erkennt, der einen Stab mit Kreuz nach unten schleudert.
In der Offenbarung (Off. 12,7-9) beschreibt Johannes den Erzengel Michael als Bezwinger des Teufels in Gestalt eines Drachens. Der heilige Michael wurde seit der siegreichen Schlacht auf dem Lechfeld am 10. August 955 zum Schutzpatron des Heiligen Römischen Reiches und später zum Schutzpatron Deutschlands erklärt. Deswegen findet man in deutschen mittelalterlichen Kirchen oft die Darstellung des heiligen Michaels.
Der heilige Michael wird gerne mit dem heiligen Georg verwechselt, weil beide den Drachen töten. Aber im Gegensatz zu Michael reitet Georg auf einem Pferd.
Klaus Busch