St. Nikolai ist eine Kirche mitten im Dorf und für das Dorf. Sie ist mit dem Dorf auch durch den Namen verbunden. Aus Horst wurde Kirchhorst, als sich 1329 die Kirchgemeinde Horst von Pankratius in Burgdorf trennte.

In den Annalen von Burgdorf steht: „Anno 1329 haben die von der Horst und welche zu demselben Kirchspiel gehören, sich von dem Heiligen Pancratio zu Burgtorff abgewandt und an dessen statt St. Nicolaum aufgeworffen.“ Die Trennung war möglich, weil die damaligen Herren von Cramm in der Horst zwei Höfe der Kirche schenkten: einen für den Pfarrer und einen für den Küster und außerdem der Parochie Burgdorf zwei Mark aus purem Silber „schenkten“, was auch als Ablösesumme gedeutet werden kann. Dafür wurden die Herren von Cramm die weltlichen Patrone der neuen Gemeinde. Dazu gehörten auch Altwarmbüchen, Großhorst und Stelle. Dagegen wurde Neuwarmbüchen dem Kirchspiel Burgwedel zugerechnet.

Die Familie von Cramm muss sehr rührig gewesen sein. Sie erweiterte die romanische Kapelle durch einen Chor und einen seitlichen Eingang in gotischen Baustil, leicht zu erkennen an der Verwendung von roten Backsteinen, die sich deutlich gegen die grauen Feldsteine (Findlinge) abheben. Der ursprüngliche Eingang im Westen wurde zugemauert und der 25 m hohe Turm aus mächtigen Eichenbalken davor gebaut.

Aber die Familie von Cramm tat noch mehr. Sie ließ die Decke der Kirche mit Fresken ausmalen. Dieses Deckengemälde ist von hohem künstlerischen Wert und gilt als das eigentliche Juwel der Kirche. Den Mittelpunkt des Deckengemäldes bildet die Krönung Mariens im mittleren Gewölbe des Chors über dem Altar (s. Bild). Christus wird als König mit Krone und Zepter dargestellt. Er setzt Maria eine Krone auf. Christus und Maria sind wie ein Brautpaar. Maria steht stellvertretend für die Gemeinde, die gemäß der Offen­barung im neuen Testament von Christus als Braut gekrönt wird.

Zu beiden Seiten folgen paarweise die Jünger Jesu. Judas Ischariot, der  12. Jünger fehlt. Dafür ist der Hl. Nikolaus als Bischof dargestellt. Dieser Heilige ist in der Kirche gleich viermal zu sehen. Er gibt der Kirche auch den Namen.

Im Kirchenschiff, auf der Nordwand, ist auf über drei Meter Höhe der Hl. Christophorus mit dem segnenden Christuskind zu sehen. Er ist der Schutzheilige der Reisenden. Sein Bild wurde möglichst groß dargestellt, denn die Betrachtung seines Bildes von ferne galt als Schutz für den ganzen Tag.

Wenn Sie an einer Kirchenführung interessiert sind, melden Sie sich bitte bei Dr. Klaus Busch unter 05136/56 76.