WAS KOMMT AN?
„Was kommt an?“, so überlege ich. Und ich mache es mir nicht leicht, die richtigen Weihnachtsgeschenke auszusuchen.
“Was kommt an?”, grübelt der Geschäftsmann, der seine Schaufenster neu dekorieren will. „Was kommt an?“, so fragt sich die 25jährige, als sie sich einen neuen Pullover leistet, „Was kommt an?“, so überlegt die Mutter, die einen Kindergeburtstag plant.
Es ist immer wieder wichtig, dass das an- kommt, was ich sage oder mache. Ich will ja schließlich etwas erreichen, ich möchte von anderen verstanden werden und bei anderen etwas bewegen.
Wer nicht ankommt, steht draußen vor der Tür.
Doch wer entscheidet eigentlich, was ankommt? Sind das die anderen? Bin ich ihnen ausgeliefert? Lasse ich mich von ih- nen bestimmen, oder leiste ich mir die Freiheit, einmal etwas Ungewohntes zu tun, ohne zu wissen, ob es ankommt?
Advent heißt wörtlich „Ankunft“. Es ist also jetzt die Zeit des Ankommens.
Wir haben Zeit, darüber nachzudenken, was ankommt und wer bei uns ankommt.
Einer will bei uns ankommen. Einer, der etwas bewegen kann. Doch es ist die Frage, ob wir vorbereitet sind auf seine Ankunft. Rechnen wir mit ihm oder lassen wir ihn bei allem Advents- und Weihnachts- trubel außen vor?
Die alttestamentlichen Propheten haben mit seiner Ankunft gerechnet. Sie haben ihre Mitmenschen aufgerufen: „Überdenkt euer Leben! Vergesst nicht Gott über al- lem, was euch wichtig ist. Gott hat Gutes für euch im Sinn.“ Sie sind natürlich nicht bei allen damit angekommen.
Doch ihre Worte sind bis heute von Be- deutung:
„Mache dich auf, werde licht, denn dein Licht kommt!“
Jesaja 60,1
Das ist ein gutes Wort für die Adventszeit.
Mache dich auf“: aufbrechen, aus dem Alltagstrott ausbrechen, wenigstens innerlich und überlegen, was wirklich wichtig, ist.
„...werde licht...“: bereit sein, Licht an- zunehmen; sich Zeit nehmen, wahr- zunehmen, was uns guttut und Licht weiter zu geben an andere Men- schen,
„denn dein Licht kommt.“: Jesus mit seiner Menschwerdung bei uns an- kommen lassen. Vielleicht mal zur Kirche gehen oder in der Bibel lesen. Ausprobieren, wie dieser Gott unser Leben bewegen, verändern und er- neuern kann.
In diesem Sinne wünsche ich allen eine gute Adventszeit!
Karsten Henkmann Pastor in St. Marien, Isernhagen