Wappen der Familie von Cramm (1898) Foto: Helmuth Mappes

Wappen von Kirchhorst

Das Wappen von Kirchhorst mit den drei silbernen Lilien stammt aus dem der Familie von Cramm. Bei der Zusammenführung der sieben Ortschaften zur Samtgemeinde Isernhagen fanden die drei Lilien auch Eingang im neu geschaffenen IsernhagenWappen

Das ursprüngliche Cramm’sche Wappen finden wir in zwei Glasfenstern unter der Empore in der St. Nikolai-Kirche. Es stammt aus dem Jahr 1898, als die Kirche unter Pastor Uhlhorn restauriert wurde und man die kostbare gotische Decken- und Wandmalerei unter dem Verputz wiederfand und freilegte. Damals wurde die Familie von Cramm um einen Beitrag zur Renovierung der Kirche gebeten, da die von Cramms vom 13. Jahrhundert bis Mitte des 18. Jahrhunderts hier in Kirchhorst das Sagen hatten und die Kirche auch mit der schönen, mittelalterlichen Malerei ausgestattet hatten. Die Adelsfamilie hat ihren Stammsitz in Schloss Oelber am weißen Wege im Landkreis Wolfenbüttel.

Das Geschlecht erscheint urkundlich erstmals im Jahr 1150 mit Dietrich von Cramme mit Sitz im Landkreis Wolfenbüttel. Die Cramms waren ein begütertes Rittergeschlecht und dienten den Welfenherzögen als Generäle, Kammerherren und Minister. Einer der Bekanntesten ist Asche von Cramm (auch Aschwin IV von Cramm), ein Söldnerführer des 16. Jahrhunderts. Er nahm auch teil an dem Bauernkrieg 1525 und stand natürlich auf der Seite der Fürsten. Er ist auf dem Renaissance-Epitaph der Kirche aus dem Jahr 1578 dargestellt.

Die Glasfenster mit den Wappen in der St. Nikolai-Kirche wurden 1898 von Edgar v. Cramm und Burghard v. Cramm gestiftet. Sie zeigen eine goldene Krone, einen Helm und drei silberne Lilien auf rotem Schild. Der kriegerische Helm und die Lilien der Unschuld passen für uns eigentlich nicht zusammen. Aber das sah man im Mittelalter unter den Rittern anders. Martin Luther widmete unserem Aschwin von Cramm 1525 die Schrift „Ob ein Kriegsmann auch selig werden kann?“. Luther hat das sicherlich positiv gesehen, denn Aschwin unterstützte die reformatorischen Gedanken.

Klaus Busch