St. Nikolai oder St. Nikolaus ist einer der am meisten verehrten Volksheiligen in Europa.  Die Kinder kennen den Nikolaus auch als Weihnachtsmann, der mit rotem Mantel und weißem Bart die Kinder am 6. Dezember mit Süßigkeiten beglückt – aber nur die „braven“. Die „bösen“ bekommen bloß die Rute.

Der heutige Weihnachtsmann geht vor allem auf den Heiligen Nikolaus zurück. Er war im 4. Jahrhundert Bischof von Myra, ca 100 km westlich von Antalya/ Türkei, um den sich zahlreiche Legenden ranken. Unter anderem wird er als Schutzpatron der Kinder verehrt. Ihm zu Ehren wurden schon im Mittelalter Kinder an seinem Namenstag, dem 6. Dezember, beschenkt. Dieses Datum war früher auch der eigentliche Bescherungstag. Erst mit der Reformation rückte dieser Tag auf den 24. Dezember.

Nikolaus war ein großer Kirchenführer, der während der Christenverfolgung unter Diokletian 310 gefangen genommen und gefoltert wurde.  Er soll gesagt haben „Sollen meine Worte Kraft haben und in die Herzen eindringen, so muss ich meinen Schäfchen voranleuchten als ein Muster aller Tugenden“. Auf dem Konzil von Nicäa, 325 n. Chr., soll er zusammen mit anderen Bischöfen wichtige Glaubenslehren der christlichen Kirche, wie z.B. das Nicänische Glaubensbekenntnis, festgelegt haben.

St. Nikolaus ist dreimal in den Wand- und Deckengemälden im Chor dargestellt. Wir sehen ihn zunächst neben dem Eingang zur Sakristei  als Bischof in langem Gewand mit der Bischofsmütze, der Mitra. Weiterhin finden wir ihn im Deckengewölbe des Chors als kirchlichen  Patron, wie er den weltlichen Patron von Cramm mit drei jugendlichen Söhnen segnet.  Eine Darstellung als Beschützer der Witwen, Kranken und Kinder befindet sich in dem zugemauerten Fenster auf der Nordseite des Chors.  Im Jahr 2002 erwarb die Kirche ein Bild von Marina Bondar, das Nikolaus mit einem Elternpaar und einem Kind darstellt.

Dr. Klaus Busch