Die Kirchhorster Elle

An der alten Kirchentüre im Eingang der St. Nikolai-Kirche hängt eine Elle aus Schmiedeeisen. Was hat es mit dieser Elle auf sich?

Eigentlich soll sie dem Abstand zwischen Ellenbogen und der Spitze des Mittelfingers entsprechen. Die Elle in Kirchhorst ist 58,4 cm lang und entspricht damit der Hannoverschen Elle. Dagegen ist die Braunschweigische Elle 57,1 cm und die preußische Elle 66,9 cm lang. Das sind überraschend große Unterschiede. Dabei wollten auch früher die Menschen nach der gleichen Elle gemessen werden. Warum diese Unterschiede? Sicherlich wollten die Regionen damit ihre Eigenständigkeit bewahren. So haben die Engländer heute noch ihre Schwierigkeiten, das metrische System zu übernehmen.

Die Elle war früher das Maß für den Tuchhandel. Sie hing am Rathaus oder an der Kirchentür in Dörfern wie Kirchhorst.  Die Elle besteht aus 2 Fuß (29,2 cm) oder 24 Zoll (2,43 cm nach dem Hannoverschen Maß). Die Elle in Kirch­horst ist in 8 Teile geteilt, damit man auch die Maße wie Fuß und Zoll gut abgreifen konnte.

Der norddeutsche Bund beschloss 1864 unter der Führung von Preußen das metrische System einzuführen. Ab 1871 galt das neue Maßsystem für das ganze deutsche Reich. Die Elle ist heute nicht mehr das Maß aller Dinge. Dennoch ist es interessant, zu wissen, mit welchen Maßen die Leute früher gemessen und gelebt haben. Die St. Nikolai-Kirche hat noch viele solcher Schätze, die uns einen Einblick in die Geschichte von Kirchhorst geben. Schauen Sie einmal hinein. Wir haben eine offene Kirche.