Das farbige Glasfenster im Chor hinter dem Barockaltar

Viele bemerken die Glasmalerei erst, wenn sie im Chor direkt neben dem Altar stehen. Das etwa 3 m hohe Fenster mit gotischem Bogen stellt die Pfingstgeschichte dar. Unten sind zwei Teilfenster mit den vier Evangelisten, dargestellt als Engel im roten Federkleid und mit roten Flügeln; darüber 4 Feuerzungen, die an das Pfingstereignis erinnern. In der Apostelgeschichte, Kap. 2, heißt es: „Und es erschienen ihnen Zungen, zerteilt wie ein Feuer; und es setzte sich auf jeden von ihnen; und sie wurden voll des heiligen Geistes.“ Jedem der 4 Evangelisten ist sein Symbol zugeordnet (v.l.n.r.): Matthias mit dem Menschen, Markus mit dem Löwen, Lukas mit dem Stier und Johannes mit dem Adler.

Oben, im runden Giebelfeld thront der gekrönte Christus, wie er in der Offenbarung des Johannes beschrieben wird. Christus hat das Buch der sieben Siegel aufgeschlagen. Wir sehen Alpha und Omega. Sie stehen für Anfang und Ende und damit für den Sieg über die ganze Schöpfung. Wenn die Sonne im Osten aufgeht, dann leuchten die purpurroten Kleider der 4 Evangelisten und darüber die Feuerzungen. An einem frühen Sommermorgen sollte dies gut zu beobachten sein.

Wer hat das Glasbild gestiftet? Im zweiten Weltkrieg wurden die Scheiben der Kirchenfenster durch Fliegerangriffe zerstört. Um 1950 renovierte man die Fenster mit normalen Glasscheiben. Für das zentrale Chorfenster fand sich ein Spender für dieses farbige Glasfenster. Es war Heinrich Fittger aus Hannover, der Besitzer einer der Tongruben aus Lohne. Seit der Renovierung um 1965 wird nun leider das schöne Chorfenster durch den 5 m hohen barocken Altaraufsatz verdeckt. Dieser Altaraufsatz mit seiner großen Christusfigur ist zwar repräsen­tativ  und ein wichtiges Denkmal aus dem 17. Jahr­hundert. Aber er verdeckt total das farbige Glasfenster. Der Kirchenvorstand diskutiert nun seit längerem, wie man beide Kunstschätze, das Glasbild und den barocken Altaraufsatz in der Kirche zur rechten Geltung bringen kann. Zur Findung der besten Lösung möchten wir die Kirchengemeinde mit einbinden.