Die versteckten Schätze in St. Nikolai

Von Januar bis März 2015 wird die Deckenmalerei vom dunklen Schmutz gereinigt und wir hoffen, dass wir danach die „Heiligen“ unserer Kirche in ihrer ursprünglichen, leuchtenden Pracht sehen können. Wegen der Renovierung wurde der barocke Altaraufsatz abmontiert Ohne diesen drei Meter hohen Aufsatz wirkt d e r Choraum viel größer und heller. Hinter dem Altar kommen ganz neue Dinge zum Vorschein. Haben Sie schon das farbige Glasfenster mit den vier Engeln und darüber die Rosette mit dem auferstandenen Christus gesehen? Die Rosette ist auf der Titelseite von „Mittendrin“ abgebildet. Das etwa 3 m hohe gotische Fenster zeigt die Pfingstgeschichte. Unten sind zwei Teilfenster mit den vier Evangelisten, dargestellt als Engel im roten Federkleid und mit roten Flügeln; darüber 4 Feuerzungen, die an das Pfingstereignis erinnern. Oben, im runden Giebelfeld thront der gekrönte Christus. Er hat das Buch der Offenbarung mit den sieben Siegeln aufgeschlagen mit den Buchstaben Alpha und Omega. Sie stehen für Anfang und Ende der Welt und damit für den Sieg und die Herrschaft über die ganze Schöpfung. Dieses Glasfenster stammt aus dem Jahr 1898, als die Kirche zum ersten Mal unter Pastor Uhlhorn renoviert wurde. Damals wurde auch die schöne Wand- und Deckenmalerei unter dem Putz wieder entdeckt. Im zweiten Weltkrieg zerstörte eine Luftmine die Chorfenster. Durch eine Spende von Heinrich Fittger, dem früheren Tongruben-Besitzer in Lohne, konnte das Glasfenster 1950 wieder hergestellt werden. Unter dem Fenster ist eine Nische, in der ein Grabstein aus dem Mittelalter eingemauert ist. In Stein gehauen, zeigt er ein Kreuz als Baum mit Wurzeln und zwei Zweigen als Querbalken, die zwei Blüten umfassen. Dieses Baumkreuz stammt vermutlich aus der Zeit der Romanik. Somit ist dieser Grabstein eines der ältesten Zeugnisse unserer Kirche. Schade, dass er so versteckt hinter dem Altar steht.

Klaus Busch