Die Bausteine unserer Kirche sind Bausteine unseres Glaubens. Sie sind die ältesten Zeugen unserer Kirche. Vor ungefähr achthundert Jahren – also um 1200 – erbauten die Bauern von Horst (später Kirchhorst) eine Kapelle aus grauen Feldsteinen, die sie als Findlinge auf ihren Feldern fanden. Der mittlere Teil der Kirche zeugt von dieser spät­romanischen Epoche. Die Familie von Cramm erweiterte im 14. Jahrhundert die Kirche mit dem Chor und der Eingangshalle im gotischen Baustil – gut zu sehen an den roten Backsteinen. Diese stammen sicherlich aus den Tongruben von Altwarmbüchen, das damals zur Kirchgemeinde von Kirchhorst gehörte. In dieser Zeit entstand auch der Holzturm im Westen der Kirche. Die dicken Balken haben die Zeit gut überstanden. Sie sind niemals abgebrannt, wie es sonst an vielen Orten passierte.  Der Turm ist mit schwarzem Dachschiefer gedeckt und das Kirchenschiff mit roten Dachziegeln. Die Sakristei  besteht aus rotbraunen Raseneisensteinen. So fügen sich die verschiedenen Farben der Bausteine  mit dem Holz zu einer schönen farblichen Komposition.

Der Raseneisenstein spielt in Isernhagen eine besondere Rolle. Von ihm leitet sich der Name von Isernhagen hab. Vor Isernhagen KB und in der Wietze-Niederung gab es  Tagebaue, in denen der Eisenstein in Platten gewonnen wurde. Er diente ursprünglich zur Eisengewinnung. Die harten Partien, die weniger Eisen enthielten, verwendete man zum Bauen.

Auf der Rückseite der Kirche finden wir noch einige besonderen Steine. Die Abbildung zeigt einen metergroßen Feldstein mit dem Zeichen eines Kreuzes. Ein anderer Stein zeigt die Form eines Fisches. Im Mittelalter waren die Leute sehr abergläubig. Die Natur war voll von Zeichen mit guten und bösen Geistern. Sie mussten gebannt werden. Was lag näher, als dass man solche Steine in der Kirche einbaute. Dann hatten die Geister ihren rechten Platz.  Es lohnt sich, diese Steine einmal von nahem anzusehen.